Am besten gefiel mir Brahms, wenn er am Klavier saß und seine eigenen Kompositionen oder Bachs
mächtige Orgel-Fugen spielte. Er begeitete sich dann manchmal selbst mit einem halbunterdrückten Brummen,
als würden im Bauch der Erde Titanen ihre Sympathie bekunden. Beim Spielen schwollen ihm die Stirnadern an,
seine wundervollen hellblauen Augen umwölkten sich, und er schien die Inkarnation der zurückgenommenen Kraft zu sein,
von der sein eigenes Werk Zeugnis ablegt. Denn sein Spiel war niemals geräuschvoll, und wenn er ein sublimes Thema aus
einer Akkordfolge löste, pflegte er uns scherzend aufzufordern,den sanften Klang seines
"Tenor-Daumens" zu bewundern. |